Anti-Aging-Medizin: Stand der Wissenschaft

Anti-Aging-Medizin und Altersforschung liegen derzeit voll im Trend – und zwar völlig zurecht. Die Menschen werden dank medizinischer Fortschritte immer älter.

Die meist ziemlich rüstigen Rentner möchten allerdings nicht nur alt werden, sondern eine echte Lebensqualität beibehalten oder in manchen Fällen auch zurückerlangen.

Und tatsächlich sieht heutzutage eine 80ig-jährige Dame, oft eher wie Ende 60 aus und führt im Idealfall auch ein entsprechendes Leben. Und genau hier setzt die Anti-Aging-Medizin an, die auf keinen Fall mit Geriatrie verwechselt werden darf!

Anti-Aging-Medizin in den USA

Medizinisches Anti-Aging als seriöse Teildisziplin der modernen Medizin hat ihre Anfänge ganz sicher in den USA. Hier begann man bereits in den 1950er Jahren mit der Erforschung der Alterungsprozesse und der Suche nach präventiven Maßnahmen. Im Jahre 1961 fand dann die erste große Konferenz zum Thema statt, genauer gesagt die „First White House Conference on Aging“. 1974 wurde dann auch das „National Institute on Aging“ in Baltimore als National Institutes of Health ins Leben gerufen. Heutzutage nimmt die Anti-Aging-Medizin einen festen und berechtigten Platz in der medizinischen Forschung ein und ist anerkannter Bestandteil der universitären Lehre und Forschung.

Anti-Aging-Medizin in Deutschland

Während man zu Anfang die Entwicklungen in den USA im deutschsprachigen Raum eher belächelt hat und als oberflächliche Herangehensweise an das Thema Altern, Menopause und männliche Wechseljahre gewertet hat, hat sich auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz zunehmend eine Bewegung in Pro der Anti-Aging-Medizin herauskristallisiert. Denn hier wollen die Rentner ihren Lebensabend aktiv, gesund und vital erleben. Vorbei sind die Zeiten, wo das Bild der älteren Generation von körperlichem, seelischem und geistigem verfall geprägt wurde. Man spricht daher kaum noch vom Altersheim, sondern vielmehr von der Senioren Residenz. Diese bietet Kurse, Präventive Maßnahmen, mentale Agilitätsaktivitäten und vieles mehr an.

Die Zahl der alten Menschen steigt – und mit ihnen auch das Bewusstsein für eine echte Lebensqualität auch im Alter. Deshalb erlebt medizinisches Anti-Aging auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz seit wenigen Jahren einen regelrechten Boom. Dieser seriöse und bewährte Ansatz setzt vor allem bei der Vorbeugung von altersbedingten Krankheiten an, um ein gesundes und vitales Leben bis ins hohe Alter zu ermöglichen.

Der Anti-Aging Mediziner

Ärzte, die sich mit dem medizinischen Teilbereich Anti-Aging und Präventivmedizin beschäftigen, stammen praktisch aus allen Fachgruppen. Hierbei muss sich der Arzt die fachübergreifenden Inhalte dieser Wissenschaft speziell aneignen. Dies geschieht in der Regel über Weiterbildungen und mit Hilfe von internationalen Kongressen und Seminaren. Eine einheitliche und in sich abgeschlossenen Ausbildung gibt es derzeit leider noch nicht.

Renommierte Anti-Aging Gesellschaften wie die German Society of Anti-Aging Medicine e. V. (GSAAM) und das European Center for Aging Research and Education (ECARE) setzen sich allerdings, gemeinsam mit anderen internationalen Gesellschaften, dafür ein, weltweit einheitliche Standards zu entwickeln. Diese sollen dann am Ende von allen Seiten offiziell anerkannt werden und die Bezeichnung Facharzt für Anti-Aging-Medizin ins Leben gerufen werden.

Man sollte sich stets für einen Anti-Aging Mediziner entschieden, der sich intensiv mit dem Bereich beschäftigt und sein Wissen über die neuesten Anti-Aging Therapien laufend aktualisiert.

Anti-Aging-Medizin – auch im Alter jung bleiben

Die Anti-Aging-Medizin möchte also das biologische Altern des Menschen hinauszögern und dabei gleichzeitig die Lebensqualität erhalten und altersbedingte Krankheiten zu behandeln.

Der Prozess des Alterns durch zahlreiche Faktoren beeinflusst, insbesondere durch:

  • Genetische Faktoren. So hat beispielsweise die Zwillingsforschung nachgewiesen, dass die Lebenserwartung zu ca. 30 % durch die Gene festgelegt wird.
  • Ernährung (Fehl- und Mangelernährung; Übergewicht)
  • Genussmittel wie Tabak- und Alkoholkonsum
  • Sportliche Betätigung
  • Stress
  • Biochemisches Altern/Abnutzung
  • Adrenopause – zunehmender Rückgang der adrenalen DHEA(S)-Produktion bei Erwachsenen
  • Menopause (Klimakterium, Wechseljahre der Frau)
  • Andropause (Wechseljahre des Mannes)
  • Somatopause – zunehmender Rückgang der STH-Sekretion (somatotropes Hormon; Wachstumshormon)
  • Umwelteinflüsse und Umweltbelastungen durch Schadstoffe, inkl. Verkehrslärm

Entsprechend empfehlen die Anti-Aging-Experten eine Reihe von Maßnahmen bzw. Therapien zur Förderung Ihrer Gesundheit:

Ernährung:

  • ausgewogene und vollwertige, kaloriengerechte und vitalstoffreiche Ernährung
  • Vermeidung von Übergewicht
  • Vermeidung von Fehl- und Mangelernährung
  • Kalorienrestriktion
  • Einnahme von speziellen Nahrungsergänzungsmitteln

Genussmittelkonsum: 

  • Verzicht auf Tabakkonsum
  • Gemäßigter Alkoholkonsum (Frau: < 10 g/Tag; Mann: < 30 g/Tag)
  • Körperliche Aktivität (Sport)
    regelmäßige Bewegung (Verbrauch von mind. 2.000 bis 3.000 Kalorien pro Woche)
  • Psycho-soziale Situation
    Vermeidung von negativem Stress
  • Mentale Balance (Stressmanagement; kognitives Training; Psychohygiene; soziale Kontakte)
    regelmäßige Schlaf- und Ruhephasen
  • Eventuelle Hormonsubstitution, wobei diese derzeit kontrovers diskutiert wird
  • Verzicht auf ausgiebige Sonnenbäder und Besuche in Solarien
  • Vermeidung von Umweltbelastungen (Expositionsprophylaxe)

Medizinisches Anti-Aging in Wien

Dr. Peter Frühmann ist ein Vorreiter der Anti-Aging-Medizin Wien. Er hat sich zunächst in der GSAAM aus- und weitergebildet und nimmt regelmäßig an internationalen Konferenzen und Seminaren Teil.

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