„Die Ursachenforschung für dieses Syndrom ist noch nicht abgeschlossen; was aber beobachtet werden kann, ist, dass verschiedene Hormone vermehrt ausgeschüttet werden, die sich noch dazu gegenseitig verstärken.“

— DAS PCO-SYNDROM – EIN BEGRIFF, MEHRERE SYMPTOME

Das PCO-Syndrom (= englisch Polycystic Ovary Syndrome/PCOS, Polyzystische Ovarien, früher genannt Stein-Leventhal-Syndrom) hat zwei Haupteigenschaften: Es ist die häufigste Stoffwechsel- bzw. Hormonstörung bei geschlechtsreifen Frauen (5 bis 10% aller Frauen sind davon betroffen) und bezeichnet immer mehrere Symptome, also einen Symptomkomplex. Mit der Bezeichnung „Polyzystische Ovarien“ ist ein bestimmtes Aussehen der Eierstöcke gemeint: zu beobachten ist eine unverhältnismäßig große Zahl an kleinen Eibläschen im Vergleich zu normalen Eierstöcken. Der Begriff ist zunächst etwas verwirrend, denn man verbindet damit Zysten am Eierstock – aber solche flüssigkeitsgefüllten Hohlräume liegen eben gerade nicht vor! Auch wichtig zu wissen: Diese Zysten sind gutartig und müssen nicht operiert werden.

Das polyzystische Ovar (PCO) ist durch acht und mehr Zysten mit einem maximalen Querschnitt von zehn Millimetern und durch eine relative Vermehrung des Binde- und Stützgewebes (des sogenannten Stromagewebes) definiert; eine zusätzliche Eigenschaft ist die Eierstock- bzw. Ovarvergrößerung.

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— DIE HAUPTMERKMALE DES PCO-SYNDROMS

  • Erhöhte männliche Geschlechtshormone im Blut mit der Folge einer „Vermännlichung“ der Patientin („Virilisierung“); Symptome dafür sind Akne (verunreinigte Hautoberfläche), fettige Haut, vermehrte Körperbehaarung („Hirsutismus“) sowie Haarausfall am Kopf
  • Unregelmäßige Eisprünge und damit einhergehend Zyklusstörungen in Form von unberechenbaren oder gar ausbleibenden Regelblutungen
  • Polyzystische Eierstöcke, d.h. viele kleine Zysten im Bereich der Eierstöcke; sie müssen aber, wie bereits erwähnt, nicht operiert werden.
  • Mehr als 70% der Patienten leiden an Übergewicht (Adipositas); aber auch schlanke Frauen können an dieser Erkrankung leiden.
  • Es kommt oft zu einem Abwehrverhalten gegenüber Insulin, einem an sich lebenswichtigen Hormon, das den Stoffwechsel regelt; diese Unempfindlichkeit erhöht das Risiko, an Diabetes zu erkranken.
  • Langfristig gesehen, kann das PCO-Syndrom auch zur Arterienverkalkung und zum Bluthochdruck führen.
  • Der Wunsch, ein Kind zu bekommen, geht oft nicht in Erfüllung. 

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Bei der Erstuntersuchung besprechen wir vorerst, welche Beschwerden und welche Wünsche Sie zu uns geführt haben. Üblicherweise liefert uns eine Hormonanalyse Ihrer Blutprobe weitere wesentliche Informationen. Beim anschließenden zweiten Termin erarbeiten wir an Hand der Befunde Ihre spezielle und individuelle Therapie. Die telefonische Terminvereinbarung ist rund um die Uhr verfügbar!

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— DIE URSACHEN DIESER HORMONSTÖRUNG

Die Ursachenforschung für dieses Syndrom ist noch nicht abgeschlossen; was aber beobachtet werden kann, ist, dass verschiedene Hormone vermehrt ausgeschüttet werden, die sich noch dazu gegenseitig verstärken. Es kommt zu einer Erhöhung der männlichen Geschlechtshormone, die in weibliche Hormone (Östrogene) umgewandelt und nicht dem natürlichen Zyklus entsprechend abgegeben werden. Damit geht der normale Zyklus mit Eisprung und Monatsblutung verloren; er ist oft deutlich verlängert, und die Regelblutungen treten seltener auf, mit oft nur weniger als 6 bis 8 Menstruationen im Jahr. Die regelrechte Überflutung mit männlichen Hormonen kann auch zu einer ungesunden Verdickung der äußeren Eierstockwand führen. Folglich können PCO-Patientinnen häufig auch nur schwer schwanger werden und neigen vermehrt zu Fehlgeburten.

Grundsätzlich kann man wohl davon ausgehen, dass auch eine Kombination aus genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen die Entstehung des PCO-Syndroms begünstigt.

Auch Übergewicht (vor allem das abdominale, d.h. eine Fettansammlung am Bauch) sowie die Neigung zu Diabetes und ein erhöhter Insulinspiegel im Blut können die Entwicklung des PCO-Syndroms begünstigen.

— WAS DAGEGEN GETAN WERDEN KANN

Übergewichtige Frauen, die am PCO-Syndrom leiden, müssen unbedingt versuchen, ihr Gewicht zu reduzieren! Aber auch Frauen, die nicht an Übergewicht leiden, sollten ihre Kohlenhydratmenge verringern. Denn insbesondere Frauen mit einem PCO-Syndrom können Kohlenhydrate leider besonders gut in Fett umwandeln. Eine Ernährungs– und eine Lifestyleumstellung stehen daher an erster Stelle der Therapie. Denn schon ein Gewichtsverlust von 5 bis 10% des Körpergewichts kann zu einer Normalisierung des Zyklus führen!

Ob polyzystische Ovarien vorliegen, kann in der Ordination Dr. Frühmann mittels Ultraschalldiagnostik (Sonografie) festgestellt werden. Auf den Ultraschallbildern (Sonogramm) sind dann viele kleine schwarze „Löcher“ in den Eierstöcken zu erkennen.

Eine Untersuchung des Hormonbildes dient wiederum dazu, die erhöhten männlichen Geschlechtshormone im Blut nachzuweisen. Sind der hohe Spiegel an männlichen Hormonen oder die Zyklusstörungen das vorherrschende Problem, kann bei Bedarf und wenn aktuell kein Wunsch nach einem Kind besteht, eine AntibabyPille mit antiandrogener Wirkung eingesetzt werden – eine Pille, die den Pegel der männlichen Hormone im Blut herunterdrückt. Diese Pille dient auch der Ergänzung von Östrogenen und beugt einer dauerhaften Verdickung der Gebärmutterschleimhaut vor, da sie eine regelmäßige Abblutung ermöglicht. Zur Verhinderung einer Verdickung der Gebärmutterschleimhaut kann auch eine zyklische Gelbkörperhormongabe erfolgen; diese Behandlung hilft jedoch nicht gegen kosmetische Probleme – etwa zu starker Haarwuchs und Akne – und ist natürlich kein Empfängnisschutz. Falls Empfindlichkeiten gegen diese Pille bestehen, können niedrigdosierte Kortisonpräparate zur Hemmung der Produktion von männlichen Geschlechtshormonen in der Nebenniere zum Einsatz kommen.

Frauen mit dem PCO-Syndrom, die ein Kind bekommen möchten, kann in der Ordination mit niedrig dosierten GlucocortikoidPräparaten geholfen werden. Das sind entzündungshemmende Medikamente, die die Produktion und Ausschüttung männlicher Hormone in der Nebennierenrinde verringern.

Das PCO-Syndrom tritt häufig in Verbindung mit einer Insulinresistenz auf; ihr Nachweis erfolgt mittels Zuckerbelastungstest sowie der Messung von Nüchterninsulin und Glucose im Blut. Auch konnten in internationalen Studien sehr gute Ergebnisse mit dem Diabetes-Mittel Metformin erzielt werden: Damit konnte eine Reduktion der Insulinresistenz, eine Verbesserung des Zuckerstoffwechsels sowie eine Verminderung der männlichen Hormone und eine Stabilisierung des Menstruationszyklus nachgewiesen werden. Die besten Resultate wurden allerdings erzielt, wenn Metformin zusammen mit Clomifen verabreicht wurde; Clomifen ist ein Mittel, das vor allem zur Erhöhung der Eizellreifung bei einem unerfülltem Kinderwunsch zur Anwendung kommt.

Darüber hinaus ist die wieder in Gang-Setzung des Eisprungs (Ovulation) mit einem Hormon möglich, welches gezielt das Wachstum der Eibläschen fördert. Falls Patientinnen, die an Polyzystischen Ovarien leiden, unter einer Hormontherapie keinen Eisprung haben, können Gonadotropine eingesetzt werden, genauer das luteinisierende Hormon (LH) und das follikelstimulierende Hormon (FSH). Eine Therapie mit diesen Hormonen führt bei fast allen Frauen zu einem Eisprung und bei 60% aller Patientinnen zu einer Schwangerschaft. In seltenen Fällen kann auch eine Operation sinnvoll sein; dabei werden im Rahmen einer Bauchspiegelung die an der Oberfläche der Eierstöcke liegenden überzähligen Eibläschen punktuell mit Hitze zerstört; dadurch kommt es oft zu einer Normalisierung der Eierstockfunktion. Die Wirkungsdauer ist jedoch lediglich vorübergehend und hält meist ein bis zwei Jahre an.

„Übergewichtige Frauen, die am PCO-Syndrom leiden, müssen unbedingt versuchen, ihr Gewicht zu reduzieren! Aber auch Frauen, die nicht an Übergewicht leiden, sollten ihre Kohlenhydratmenge verringern.“